Mareike Achterberg ist für jeden Spaß zu haben – und das spürt man schon beim ersten Blick auf die Webseite ihrer Agentur. Sie hat sich ihren Traum vom Wunschkundenbusiness erfüllt, auch wenn es lange so aussah, als ob das. nie klappt. Welche Rolle der Esel dabei gespielt hat? Sie hat es mir verraten.
Für meinen Blog interviewe ich regelmäßig UnternehmerInnen, die sich auf den Weg gemacht haben, ein Wunschkundenbusiness aufzubauen. Und auf die Frage, wer den Artikel schreibt, sagen fast alle: „Mach Du das“. Bei Mareike war das anders. So kommt es, dass ihr ihre Geschichte heute direkt aus Ihrem Mund – ähhhh aus ihrer Feder – hört.
Doch bevor Mareike zu Wort kommt, muss natürlich die eine, wichtigste, vorrangige Frage beantwortet werden.
Wie kommst Du auf die Idee, Deine Agentur Eselsohr zu nennen?
Sie lacht: „Beim Nachdenken über den neuen Agenturnamen saß ich beim Frühstücken in einem Café und hatte eine süße Eselsgarderobe vor Augen. Irgendwann viel der Groschen: Eselsohr, das ist genau das was wir machen sollten: Ein Eselsohr in den Kopf des Kunden. Wir lieben Printprodukte und ich bin eine absolute Leseratte. Und wenn ich mir etwas merken will, dann mache ich ein Eselsohr in die Seite. Dann hab ich mit näher mit den Eseleigenschaften beschäftigt und dachte: mega, das passt zu mir!
Und wie haben die Kunden reagiert?
Die Reaktion von einigen: Das kann Du nicht machen, dann denken alle sie bekommen eselsohrige Unterlagen. Mein Gedanke: PERFEKT. Wer das denkt, ist nicht unser Kunde.
Unsere Wunschkunden haben Humor und können über sich selbst lachen. Ich bin froh, dass schon unser Logo die Spreu vom Weizen trennt.
Wie die Agentur Eselsohr entstand
Meine Agentur gegründet habe ich schon 2007, aber da noch unter anderem Namen. Schon ein Jahr später habe ich wieder aufgehört um die Geschäftsführung einer GmbH mit Beherbergung und Gastronomie zu übernehmen, was eine gute Entscheidung war. Die zwei Jahre haben mich weiter gebracht, auch wenn das eine sehr harte Zeit war. Nach Beendigung der Tätigkeit und einem Burn-out als Abschiedsgeschenk stand ich wieder vor der Frage: Selbständigkeit?
Meine Antwort? Ja! Also habe ich meinen Verlag gegründet und meine Agentur wiederaufgenommen. Doch so richtig rund lief es eigentlich nicht. 2013 war ein Entscheidungsjahr. Eine liebe Freundin war an Krebs erkrankt, ihr Lebensgefährte hatte gerade einen Pachtvertrag für ein Restaurant unterschrieben und hatte für den Aufbau nun keine Zeit mehr. Also bin ich eingesprungen und habe 3 Monate lang von der Konzeption bis zum Aufbau und zur finalen Eröffnung das Projekt weitestgehend übernommen. Diese Erfahrung hat mich auf die Spur zurück zur Gastronomie und dem Tourismus gesetzt. Und für meine Agentur wurde allmählich die Richtung klar: Marketing für Dienstleister, vor allem Gastronomiebetriebe und Gastgeber.
Bis April 2015 ist es auch etwas bergauf gegangen, aber rückblickend kann ich nur sagen: Ich habe nur so vor mich hin „getritschelt“ (Anm.: Fragt Mareike selbst, was das bedeutet :). Und dann hat mich eine damals Bekannte und heute sehr liebe Freundin mit Marion Lang zusammengebracht. Holla die Waldfee, schon der erste Termin war erhellend! Ja, ich habe mich so manches Mal nach einem Coaching erstmal wieder zusammenkratzen müssen, aber bei mir hilft oft nur die Bratpfanne, damit ich es verstehe und auch wirklich hingucke. ? Dank Marion habe ich den Turbo gezündet und endlich das gelebt, was mich ausmacht.
Im Oktober 2015 habe ich die Agentur Eselsohr gegründet. Durch das Coaching und den Blick von außen war mir auch klar, wen ich den als Kunden haben möchte, wer zu mir und meinen Werten passt. Die Agentur bestand damals aus mir und einer Aushilfe. Heute, im Oktober 2017, habe ich 4 Hauseselchen, die in Teilzeit oder auf 450.- € Basis bei mir beschäftigt sind und ich arbeite mit 4 Wildeselchen eng zusammen.
Die Kunden kommen tatsächlich wie von alleine und wir wirken wie ein Magnet auf unsere Wunschkunden. Klick um zu TweetenUnd ja, es gab auch zwei alte Kunden, von denen ich mich trennen musste, weil unsere Werte überhaupt nicht gepasst haben.
Was sind Deine größten Erfolge?
Einer der wichtigsten Erfolge ist für mich, dass mein Team, meine Mädels und ich, alle jeden Tag sehr gerne zum Arbeiten kommen und wir trotz einer reinen Frauenriege keinerlei Zickenkrieg haben. Ein weiterer riesen Erfolg ist, dass sich innerhalb kürzester Zeit 3 Wunschkunden über meine Webseite auf uns gekommen sind und alle gesagt haben: „Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, bei Euch bin ich richtig.“
Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, bei Euch bin ich richtig. Klick um zu TweetenGab es Rückschläge?
Die wird es immer geben, es ist ja nur die Frage wie man damit umgeht. Früher hat mich jeder Rückschlag bis ins Mark erschüttert. Heute habe ich einen Partner(-Eselchen), mit dem ich mich austauschen kann und wir im Team die Schwierigkeiten angehen. Und dann ist da ja auch immer noch Marion, die einen wieder einnorden kann, wenn man sich mal vergaloppiert hat.
Ein Rückschlag in dem Sinne ist es eigentlich nicht, aber schon ein bisschen Fluch und Segen: Wir sind sehr schnell gewachsen und manchmal wächst es mir auch über den Kopf. Wenn ich es dann schaffe aus dem immer länger und immer mehr Arbeiten auszusteigen, Pause zu machen und die Ruhe wiederfinde, dann sortiert sich auch alles wieder in seine Bahnen.
Warum hast Du Dein Unternehmen gegründet?
Ich möchte in der Welt etwas bewegen, sie ein kleines Stückchen besser machen. Diese Möglichkeit habe ich als Unternehmer. Ich kann meinen Kunden Zeit verschaffen, Zeit um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Und ich kann sie dabei unterstützen auch nur noch für Wunschkunden zu arbeiten. Außerdem arbeite ich nur mit Mamas. Ich als Unternehmer habe die Chance, Chancen zu geben.
Was war Deine wichtigste Lektion?
Du musst nicht alles alleine schaffen – hol Dir einen Coach an die Seite. Und glaube an Dich und steh zu deinen Ecken und Kanten. Wenn die Welt da draußen sagt: „Das klappt doch nie, lass das lieber.“, aber es fühlt sich für Dich absolut richtig an, dann mach es!
Wenn es heute schwierig wird, tausche ich mich mit meinem Netzwerk und vor allem meinem Partner-Eselchen aus.
Am meisten geholfen hat mir erst das Buch vom Stefan Merath (Anm.: Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer) und dann ganz klar Marion Lang. Sie hilft mir, wenn ich mir mal wieder selber im Weg stehe.